7 ORTE, DIE DU AUF DEN ALAND INSELN UNBEDINGT BESUCHEN SOLLTEST

Unglaublich aber wahr: Bis zu unserer Minikreuzfahrt durch den Baltikraum hatten wir tatsächlich noch nichts von den Aland Inseln gehört. Doch irgendwo auf halber Strecke zwischen Stockholm/Schweden und Turku/Finnland liegen eben diese Aland Inseln, dieses Paradies für Outdoor- und Naturfans, bestehend aus mehr als 6.700 Inseln und Schären.

Offiziell zu Finnland gehörend, sich selbst verwaltend, inklusive eigener Briefmarken, Flagge und Kennzeichen, Schwedisch sprechend, das sind die Aland Inseln. Ein Kleinod mitten in der Ostsee.

NATUR PUR

Der Zauber der Aland Inseln liegt eindeutig in Ihrer wunderbaren Natur und der unglaublichen Ruhe. Schon bei der Bootseinfahrt durch die Schärenlandschaft mit dem Boot lässt sich die Schönheit der Natur auf Åland erahnen. Kahle Felsen, mal raue mal sanfte See, grüne Wiesen und Wälder gepaart mit roten Granitstrassen und Wegen lassen einen schnell die Hektik des Alltags vergessen. Wenn dann die Sonne hinter dem Horizont untergeht und die Boote still über das Wasser dahingleiten möchte man die Åland Inseln am liebsten umarmen und nicht wieder loslassen.

Wir haben knapp zwei Tage lang die Aland Inseln für euch erkundet und neben der Natur noch 7 Orte gefunden, die ihr auf Aland unbedingt besuchen solltet.

1. DAS IDYLLISCHE FISCHERDORF KÄRINGSUND

In der westlichsten Gemeinde Eckerö liegt das kleine Fischerdorf Käringsund. Hier findet ihr jede Menge toller Holzschuppen (mal mehr mal weniger gut erhalten) und schroffe Felsen, gepaart mit kleinen Fischerbooten. Auf dem Boardwalk entlang zu schlendern und die Stille zu genießen, ist ein tolles Erlebnis. Ihr solltet hier unbedingt auch ein wenig die Felsen entlang wandern und den Blick auf das Meer genießen.

Wem es zu kalt ist oder wer eine Pause braucht und einfach nur die Stille aufsaugen will, findet im Cafe/Pub Bodegan direkt am Wasser ein Heißgetränk oder eine Kleinigkeit zu Essen.

In Käringsund ist zudem das Alands Jakt & Fiskemuseum sowie einen kleinen Safari Park beheimatet. Das Museum ist allerdings erst von Mitte Mai bis Ende August geöffnet und kostet 7€ Eintritt für Erwachsene und 4€ für Kinder. Der Safari Park ist nur von Mitte Juni bis Mitte August geöffnet.

2. SPEKTAKULÄRE AUSSICHT UND LAGERFEUER IM CAFÉ UFFE PÅ BERGET

“Uffe på berget” heißt im Deutschen soviel wie Auf dem Berg. Und genau da befindet sich das Café samt Aussichtsturm auch. Auf einem Berg. Okay, wirklich hoch ist der Berg nicht, die Aussicht ist aber wunderschön.

Uns hat an dem Tag aber eine Sache noch viel besser gefallen. Nämlich das Lagerfeuer mitten im Cafe selbst. Da es zu unserer Reisezeit wirklich sehr sehr kalt war, konnten wir uns so mit einem leckeren Kaffee in der Hand direkt am Lagerfeuer aufwärmen.

Wie fast überall auf den Aland Inseln kann man auch im Café Uffe på Berget alles einfach mit Kreditkarte bezahlen. Wirklich praktisch. Übrigens der Eintritt für den Aussichtsturm kostet 2€.

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3. MITTELALTERLICHES SCHLOSS KASTELHOLM & FREILICHTMUSEUM JAN KARLSGÅRDEN

Das mittelalterliche Schloss Kastelholm liegt in der Region Sund. Ursprünglich war das Schloss ganz von Wasser umgeben und lag geschützt auf den Steilufern des Schloss-Sunds. Dies ist heute nicht mehr der Fall. Wir haben einen kleinen Spaziergang um das Schloß herum gemacht und uns einen Besuch der Anlage selbst aber aus Zeitgründen gespart.

Um das Schloss herum findet man in unmittelbarer Nähe zudem das Gefängnismuseum Vita Björn, das Restaurant und Brennerei Smakbyn sowie das Jan Karlsgården Open Air Museum. Der Eintritt für das Schloss und Museum kostet für Erwachsene 7€ und für Kinder 5€. das Open Air Museum ist kostenlos und sehr zu empfehlen.

Aber nicht dass ihr euch wundert, die verschiedenen Gebäude (z.B. eine Windmühle und Bauernhaus, Ställe etc.) die es im Open Air Museum zu bestaunen gibt, standen nie wirklich hier. Sie wurden aus dem ganzen Land an diesem Ort zusammengetragen. Dennoch vermitteln diese vielen hübschen und authentisch eingerichteten Häuser einen guten Eindruck der damaligen Lebensweise.

Wir hatten Glück und haben eine Auswanderin aus Deutschland, die im Museum arbeitet, getroffen, und wurden mit sehr vielen Informationen zum damaligen Leben versorgt. Wenn ihr also da seid, sucht gerne das Gespräch mit den Mitarbeitern, diese können euch viel erzählen.

Das Freilichtmuseum ist am 02. Mai wieder in die Saison gestartet. Während der Hochsaison ist zudem das Cafe “Jan Karlsgårdens Wärdshus” dort geöffnet.

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4. REGIONALE BRAUEREI UND KNEIPE STALLHAGEN

Circa 20 Kilometer nördlich von Mariehamn, in der Nähe des Ortes Godby, gibt es eine kleine aber feine Craft Bier Brauerei auf Åland. Das Bier kann man direkt im kleinen angeschlossenen Laden oder im zur Brauerei gehörenden Pub Stallhagen kaufen. Im Pub kann man außerdem auch gut essen. Mittags findet man hier auch viele Einheimische und Arbeiter aus der Umgebung, die es sich hier schmecken lassen. Es gibt täglich zwei wechselnde Gerichte, natürlich nur aus regionalen und saisonalen Zutaten.

5. FESTUNGSRUINEN BOMARSUND

Bomarsund ist eine alte russische Festungsanlage und markiert die westlichste Ausdehnung des russischen Reiches im 19. Jahrhundert. Bevor Finnland nämlich im 20. Jahrhundert unabhängig wurde, gehörte es u.a. erst zu Schweden (mit der “Hauptstadt” Turku) und dann zu Russland (diese verlegten die “Hauptstadt” dann nach Helsinki).

Die Festungsanlage wurde 1854 von Englischen und Französischen Seestreitkräften während des Krimkrieges zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Die Festungsanlage ist eigentlich nur noch eine, eher unspektakuläre, Ruine mit sehr wenig erhaltener Substanz. Die wenigen Reste der Festungsanlage vermitteln jedoch einen guten Eindruck, wie riesig die einmal gewesen sein muss. In Bomarsund kann man ein wenig durch die Ruinen schlendern und die Aussicht auf eben diesen Sund genießen. Wer eine kleine Stärkung oder einen Kaffee benötigt, bekommt diesen im nahegelegen Cafe Furlunds Gården. Wer noch Zeit hat, erkundet noch den Aussichtsturm Nortviksbasen etwa einen Kilometer nördlich von Bomarsund oder das kleine Museum Bomarsund auf der anderen Seite der Brücke.

6. SEEFAHRERVIERTEL SJÖKVARTERET & SJÖFARARKAPELLET (SEEFAHRERKAPELLE)

Im Nordosten von Mariehamn direkt am Wasser liegt das kleine Seefahrerviertel Sjökvarteret. Sobald man dieses Viertel betritt, kommt es einem vor wie in einer anderen Zeit. Man erlebt ein maritimes Milieu mit Bootswerft, Schmiede und anderem traditionellen Handwerk. In dem kleinen Hafen mit seiner 300m Kaianlage stehen ausschließlich traditionelle Schiffe und Holzboote. Der Hafen ist mit typischen åländischen Bootshäusern bebaut, und am Ende der Mole steht die Seefahrerkapelle (Sjöfararkapellet). Ein absolutes Foto-Highlight.

Leicht lässt sich die Atmosphäre spüren, die hier früher geherrscht haben muss, als die Fischer mit ihren kleinen Fischerbooten zum Fischfang hinaus aufs Meer gefahren sind, und im Anschluss in ihren Hütten den Fisch gelagert und weiterverarbeitet haben.

Wer will, kann hier das Schifffahrtsmuseum (nicht zu verwechseln mit dem maritimen Museum im Westen der Stadt ;)) besuchen oder sich im Café und Restaurant Pub Niska stärken. Auch ein kleiner Handswerksladen “Guldviva” ist auf dem Gelände ansässig.

7. Die Viermastbark Pommern & Maritimes Museum

Auf der anderen, westlichen Seite von Mariehamn gibt es noch ein echtes Highlight. Die Viermastbark Pommern mit dem dazugehörigen Maritimen Museum.

Die Pommern wurde für die Hamburger Reederei B. Wencke Söhne, in Glasgow, Schottland gebaut und Anfang des 19. Jahrhunderts vom Stapel gelassen. Anfang der 20er Jahre wurde sie vom finnischen Schiffseigentümer Gustaf Erikson gekauft und hatte fortan ihren Heimathafen in Mariehamn auf den Åland Inseln. Sie gilt als einzig erhaltene Viermastbark im Originalzustand, auch unter Deck.

Das Segelschiff Pommern ist majestätisch anzusehen, wie es dort ruhig im Hafen von Mariehamn liegt. Das Schiff wurde gerade für mehrere Jahre (seit Oktober 2016) generalüberholt und hatte erst einen Tag vor unserer Ankunft am 1. Mai wieder eröffnet.

An Bord gibt es Audio Guides in verschiedenen Sprachen, die dem Besucher spannende Geschichte erzählen und einem dabei das Leben auf der Pommern und auf See näher bringen, sowie die verschiedenen Bereiche des Schiffs erklären. Die Tour dauert ca. 1 Stunde und ist durchaus lohnenswert.

Natürlich gibt es an Deck der Pommern auch ausreichend Fotomöglichkeiten.

Das dazugehörige Maritime Museum bietet noch weitere spannende Einblicke in das Seefahrerleben und vor allem für Kinder viele Möglichkeiten, dies hautnah zu sehen und zu erleben.

BONUS: MARIEHAMN

Mariehamn ist voll von hübschen und bunten Holzhäusern, sofern man in der richtigen Ecke ist. Uns hatte es besonders das Gebiet nördlich und westlich der S:t Görans Kyrka (St. George Kirche) angetan. Hier sind wir auf viele hübsche Häuser gestoßen, und die Kirche selbst ist auch sehr sehenswert. Zudem kann man durch ein kleines Waldstück bis hinauf bis zum Wasserturm auf dem Badhusberget wandern. Von dort hat man einen besonders schönen Blick in alle Richtungen über Mariehamn.

Das was man als Innenstadt bezeichnen würde, ist unserer Meinung nach eher nüchtern, für einen kleinen Bummel gibt es aber ausreichend Restaurants und Schaufenster. Ein herausstechendes Gebäude ist noch die Stadtbücherei. Und wer gerne einen Kaffee trinken mag, sollte sich das kleine und wirklich niedliche Café Bagarstugan auch von innen ansehen.

NOCH MEHR ALAND

Wir waren leider nur knapp 2 Tage auf den Aland Inseln und konnten in der kurzen Zeit nicht ansatzweise alles sehen, was die Inseln zu bieten hat. Es gibt noch viel mehr zu entdecken, wie zum Beispiel die Leuchttürme auf den Inseln um Åland herum oder die wilden Küsten von Havsvidden, um nur einige Punkte zu nennen, die noch lohnenswert sind. Wir wollen auf jeden Fall noch einmal wieder kommen.

Eine wirklich gute Übersicht über die Sehenswürdigkeiten, Museen und Aktivitäten auf Aland findet ihr bis auf der Webseite von Visit Aland.

TIPPS FÜR DEN ALAND-BESUCH

Anreise

Die Anreise auf die Aland Inseln geht am besten mit einer der beiden Fährlinien Silja Tallink oder Viking Line. Tallink Silja fährt im 12 Stunden Rhythmus von Stockholm nach Helsinki oder Turku, jeweils mit Stop in Mariehamn. Die Viking Line fährt zudem die Aland Inseln, neben Stockholm, noch aus Kapellskär, ca 90 km nördlich von Stockholm, an. Auch hier kann man Richtung Finnland entweder nach Turku oder Helsinki weiterfahren.

Wir würden euch in jeden Fall empfehlen, die Nachtfähren zu nehmen und auch möglichst eine Kabine. So könnt ihr euch auf der gut 6 bzw. 10-stündigen Fahrt etwas ausruhen.

In der Nähe von Mariehamn gibt es auch einen kleinen Flughafen, der von Stockholm oder Helsinki aus angeflogen wird. Die Fluggesellschaften Air Leap und Finnair bedienen diese Routen.

Hotelempfehlung

Wir selbst waren in Mariehamn im Hotel Pommern untergebracht. Die Lage des Hotel ist ideal, da es sehr zentral und nur wenige Metern vom Zentrum und den Geschäften entfernt ist. Zudem befindet sich direkt gegenüber ein Supermarkt (täglich von 9-22 Uhr geöffnet außer Sonntags von 11-22 Uhr). Wir hatten das Glück, dass sogar ein Eisstand direkt gegenüber war, so dass wir immer gut versorgt waren. 😉

Das Hotel selbst ist sehr modern, und sowohl die Zimmer als auch Lobby und Speiseraum sehr großzügig eingerichtet. Frühstück war bei uns mit inbegriffen, und es hat sich gelohnt. Es gibt sowohl warme als auch kalte Speisen, von Müsli über Bacon bis zu Marmelade und Obst und Gemüse. Auch laktosefreie Milch und vegane Alternativen werden angeboten. Zudem gibt es leckeres Brot und natürlich Kaffee und Tee. Wir können sowohl das Hotel als auch das Frühstück wärmstens empfehlen.

Zeit und Geld

Aland ist unserer Zeit voraus. Also die Uhren eine Stunde vorstellen, wenn ihr dort ankommt (MEZ+1). Die Aland Inseln sind zwar ein autonomes Verwaltungsgebiet, gehören jedoch zu Finnland. Aus diesem Grund wird dort, wie bei uns mit dem Euro bezahlt. Yeah!

Die Preise in den Restaurants und Supermärkten liegen etwas über den in Deutschland üblichen. Mittags bieten Restaurants aber spezielle Lunch-Angebote an, die ihr nutzen solltet. Dann bekommt ihr ein Essen schon so für um die zehn bis elf Euro. Ansonsten kann es, besonders abends, deutlich teurer werden.

FOTOSPOTS AUF DEN ALAND INSELN

Wie immer, wenn wir eine Stadt oder Region besuchen und darüber berichten, haben wir eine kostenlose Karte mit allen von uns gefundenen Fotospots für euch erstellt. Diese könnt ihr dann einfach in Google Maps aufrufen und euch die lästige Suche nach Fotospots sparen.

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