Regensburg Sehenswürdigkeiten – Regensburg ist eine Stadt im Südosten Deutschlands, die in Bayern liegt, und vor allem wegen ihrer großartigen mittelalterlichen Altstadt bekannt ist und den UNESCO Welterbetitel erhalten hat für eben diese. Für jemanden der noch nie in der Stadt war, warten also viele verschiedenste Sehenswürdigkeiten in Regensburg und Umgebung auf einen und auch für die, die schonmal in der Stadt waren ist vielleicht etwas Neues dabei.
Wer möchte kann die vielen Sehenswürdigkeiten auch in einem Rundgang erkunden, um so viel wie möglich an einem Tag sehen zu können, aber wer kann sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen für jede einzelne Sehenswürdigkeit und die Schönheit der Stadt Regensburg genießen (→ Sightseeing Tour).
Regensburger Dom St. Peter
Der Dom St. Peter wird im Volksmund auch meist nur Regensburger Dom genannt, da er die bedeutendste Kirche in der Stadt ist. Wie viele Dome wurde auch dieser nicht an einem Stück erbaut, sondern über viele Etappen hinweg. Begonnen hat der Bau damals im Jahr 1270, aber es handelt sich hierbei tatsächlich nicht um den ersten Dom an der Stelle, sondern um einen Zweitbau. Nachdem der vorherige Dom nach einem Stadtbrand um circa 1250 niederbrannte, begann der Neubau einige Jahre später.
Der Bau des neuen Doms zog sich bis in das 16. Jahrhundert und war selbst zu diesem Zeitpunkt noch nicht vervollständigt, da noch die beiden Spitzen der Türme fehlten, die ihm sein heutiges bekanntes Aussehen verleihen. Die Spitzen wurden dem Turm erst sehr viel später aufgesetzt im Jahr 1869, unter König Ludwig I, und auch die Giebel der Querhausfassade konnten bis 1872 hinzugefügt werden und den Dom vervollständigen.
Gebaut wurde der Dom im Stil der französischen Gotik, welche charakterisiert wird durch die imposante Westfassade mit den zwei Türmen, dem Querhaus und dem 32m hohem, dreigeschossigem Aufriss des Mittelschiffs. Neben der imposanten Fassade stechen vor allem die fast vollständig erhaltenen Buntglasfenster hervor, die das Innere des Doms in mysteriösem Licht erscheinen lassen. Eines der ältesten erhaltenen Fenster ist eines mit einer Darstellung des heiligen Petrus, welches um 1325 herum entstand.
Der Eintritt in das Gebäude ist frei und empfehlenswert, um sich die vielen Verzierungen die der Dom von innen und außen zu bieten zu betrachten und bewundern. Der St. Peter Dom ist nicht umsonst einer der bedeutendsten Kirchenbauten innerhalb Deutschlands.
Schloss Thurn und Taxis
Im Süden der Regensburger Altstadt befindet sich das Schloss Thurn und Taxis, welches aus dem ehemaligen Benediktinerkloster St. Emmeram heraus entstand. Die Familie Thurn und Taxis erhielt dieses Gebäude als Entschädigung für den Verlust des Amtes als Prinzipalkommissar und des Generalpostmeisters nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Das Benediktinerkloster ist aus dem 8. Jahrhundert heraus entstanden und zählt heute zu einem der größten privaten Schlössern in Europa. Heute noch kann man in dem schloss prunkvolle Wandteppiche, Gemälde und wertvolles Mobiliar bestaunen. Außerdem wohnt die Familie Thurn und Taxis immer noch in Bereichen dieses Schlosses und das Gebäude beherbergt die fürstliche Verwaltung und fürstliche Museen.
Zugang zum Schloss und Kreuzgang sind nur mit einer Führung möglich, die um die 90 Minuten lang dauert.
Altes Rathaus
Das alte Rathaus ist schon weitem dank seines imposanten Turmes zu erkennen. Das Gebäude wurde unter dem Stauferkaiser Friedrich II im Jahr 1245 errichtet, nachdem er Regensburg zur freien Reichsstadt erklärte. Das Rathaus wurde mehrfach umgebaut oder angebaut, mitunter wegen eines Brandes, und besteht heutzutage aus drei Teilen. Dem Rathausturm und Palais, dem gotischen Reichsaalbau und dem Barock-Rathaus.
Im Jahr 1663, zur Hochzeit des Gebäudes, wurde es für den Immerwährenden Reichstag verwendet, welcher als ein Vorläufer für unser deutsches Parlament gesehen wird oder sogar für die Europäische Union und UNO.
Heute kann man den prachtvollen Reichsaal in Folge von Führungen besichtigen oder im Keller noch Original-Folterwerkzeuge betrachten, die glücklicherweise schon lange nicht mehr genutzt werden, aber trotzdem an vergangene Zeiten erinnern. Bei einer Stadttour sollte man das Rathaus definitiv nicht missen.
Goldener Turm
Der Goldene Turm ist ein 50m hoher Geschlechterturm in der Regensburger Innenstadt. Die Bezeichnung Geschlechterturm kommt aus dem Mittelalter und die ersten Beispiele dieses Baustiles stammen aus Italien, bevor sie auch nach Deutschland kamen. Diese Türme galten als ein Statussymbol für reiche Patrizierfamilien, da Stein damals sehr teuer zu erwerben war. In der Regel hieß es: Je höher der Turm desto reicher die Familie.
Erbaut wurde der Turm 1260 und war ein Teil der vierflügeligen Stadtburg und tatsächlich auch der einzige Turm in der Altstadt, der als Wachturm genutzt wurde. Heutzutage wird das neunstöckige Gebäude als ein Studentenwohnheim benutzt, nachdem die Obergeschosse ausgebaut wurden. Wer möchte, kann sich neben dem Turm auch dessen beeindruckenden Innenhof besuchen, welcher jederzeit geöffnet ist.
Steinerne Brücke
Die Steinerne Brücke ist neben dem Dom wohl eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt und vermutlich auch mitunter Grund, dass Regensburg auf die UNESCO-Welterbeliste kam.
Die Brücke wurde innerhalb von circa elf Jahren erbaut, von 1135 bis 1146, und der Bau wurde dabei von wohlhabenden Regensburger Kaufleuten gefördert. Nach ihrer Fertigstellung war die Brücke bis zu 800 jahrelang die einzig wirklich zuverlässige und feste Überquerungsmöglichkeit der Donau in ihrer Umgebung.
Die 300 Meter lange Brücke hat sich in ihrem Aussehen über die Jahre schon einige Male verändert, da ihr Aussehen durch Naturkatastrophen und Kriege stark verändert wurde. Besonders auffällig ist der Verlust von zwei der ehemaligen drei Wachtürmen.
Zu der Brückenentstehung gibt auch eine Sage, welche die für damalige Verhältnisse schnelle Fertigstellung erklären soll. Es wird behauptet, dass der Brückenbauer und der Dombauer eine Wette abschlossen, wer von ihnen ihr jeweiliges Bauwerk schneller vollenden konnte. Beim Brückenbauer lief es wohl nicht so gut, sodass er einen Pakt mit dem Teufel einging, damit er die Wette gewinnen konnte. Als Gegenleistung für seine Hilfe verlangte der Teufel die ersten drei Seelen, die die Brücke überqueren würden.
Der Brückenbauer war jedoch schlau und schickte nach dem die Brücke fertig war einen Hund, eine Henne und einen Hahn über diese. Dies verärgerte den Teufel und in seiner Wut soll er versucht haben, die Brücke wieder abzureißen, aber dies gelang ihm nicht, da sie zu stabil war. Stattdessen konnte er sie nur etwas anheben, weswegen die Brücke nun einen Buckel in der Mitte hat.
Bismarckplatz und Schottenkirche St. Jakob
Der Bismarckplatz ist wie der Name schon sagt, nach dem Reichskanzler Otto von Bismarck benannt und befindet sich im westlichen Teil der Altstadt Regensburgs. Der Ort wurde früher als ein einfacher Standort für Speicher- und Lagerhäuser genutzt und seit dem 19. Jahrhundert wird der Platz von mehreren Bauwerken geziert, wie das ehemalige Kloster St. Jakob und das ehemalige Gebäude der Württembergischen Gesandtschaft.
Auch bei diesem Platz findet man den ehemaligen Sitz des französischen Gesandten am Immerwährenden Reichstag, den „Präsidialpalais“. Heutzutage befindet sich in diesem Gebäude das Regensburger Polizeipräsidium. Gegenüber liegt der riesige Bau des Regensburger Stadttheaters, welches einmal schon neu errichtet werden musste nach einem Brand.
Das Kloster, das am Bismarckplatz zu finden ist, wurde in seinen Anfängen von Wandermönchen aus Irland gegründet, ungefähr um das Jahr 1090 rum. Bekannt ist das Bauwerk vor allem wegen dem sogenanntem Schottenportal, welches eines der wichtigsten romanischen Baudenkmäler innerhalb Deutschlands ist. Um dieses Portal gibt es viele Geschichten und über 65 Versuche die Portalwand mit den 154 Figuren zu deuten und zu erklären.
Im inneren der Kirche kann man auch ein Relief vorfinden vom Mönchen Rydan, der vermutlich tatsächlich gelebt hat, wobei es hier auch wieder verschiedenen Deutungen und Erzählungen gibt.
Historisches Wurstkuchl
Unweit der Steinernen Brücke könnt ihr die historische Wurstkuchl finden, ein „Lokal“, dass seit circa 500 Jahren schon existiert. In seinen Anfängen handelte es sich bei diesem Gebäude noch um ein Baubüro für die Brücke, wurde dann aber nach Vollendigung der Brücke als Garküche genutzt. Diese wurde vor allem von Arbeitern und Steinmetzen genutzt, die dort ihren Hunger stillen konnten.
Ab ungefähr dann 1800 rüstete die Garküche um und wechselte vom Fleisch zu Bratwürstchen, so wie man es auch heute kennt. Diese werden auch heute noch über offener Holzkohle gegrillt und mit Sauerkraut serviert. Es bilden sich zwar schnell Warteschlangen, doch es wird sich definitiv lohnen, das Warten in Kauf zu nehmen, um diesen leckeren Happen umgeben von historischen Bauwerken zu genießen.
Stadtamhof
Stadtamhof gehörte nicht immer so zu Regensburg, wie es heute der Fall ist. Früher war die Insel Stadtamhof nur ein Vorort Regensburgs und beide Orte verfolgten lange Zeit verschiedene Ziele. Regensburg versuchte zur damaligen Zeit immer wieder das Gebiet zu besetzen, da es für sie ein strategisch wichtiger Ort war.
Mittlerweile ist Stadtamhof aber nicht mehr von Regensburg wegzudenken und seit 1924 gehören die Orte auch offiziell zusammen, da der UNESCO-Welterbetitel schließlich „Regensburg und Stadtamhof“ heißt. Um Stadtamhof besichtigen zu können muss man nur die Steinerne Brücke überqueren und kann es sich in einem der Cafés am Brückenbasar bequem machen oder einfach durch die Straßen flanieren, um die Umgebung zu genießen.
Jahninsel
Die Jahninsel ist wohl vor allem bei den jungen Regensburgern als eine tolle Location fürs Feiern bekannt, jedoch hat dieser schöne Ort auch noch weit mehr zu bieten. Tatsächlich dient das Gebiet als Rückzugsort und Unterschlupf für viele verschiedene Tierarten. Durch die schöne Natur und ruhige Gegend eignet sich die Jahninsel auch für Besucher und Bewohner als Ort für Erholung und Entspannung. Umgeben von den Bäumen kann man hier schnell vergessen, wie nah man dem Trubel der Stadt noch ist.
Wenn man am richtigen Fleckchen der Jahninsel steht, kann man sogar mehrere Wahrzeichen der Regensburger Altstadt sehen, wie die Steinerne Brücke, den Brückturm, das Wurstkuchl und die Domtürme.
Haidplatz und Neue Waag
Der Haidplatz ist wohl einer der bekanntesten und ältesten Plätze in Regensburg, welcher seinen Namen durch ein dreieckiges Wiesenstück in der Nähe vom ehemaligen Römerkastell erhielt. Der Platz hat viel Geschichte und Tradition, da er mit prachtvollen Gebäuden geziert ist und viele verschiedene Persönlichkeiten wie Kaiser Karl V gesehen hat. Auch feiern die Regensburger seit langer Zeit hier viele Feste wie zum Beispiel Ritterturniere damals oder heute das Bürgerfest, das Jazz-Weekend und den Regensburger Kultursommer.
Umgeben ist der Platz von Gebäuden wie dem Gasthof „Zum Goldenen Kreuz“, dem Thon-Dittmer-Palais und das Gebäude „Neue Waag“. Das Gebäude stammt aus dem 14. Jahrhundert und beherbergte die städtische Waage. Nach einiger Zeit richtete sich dort dann die „Herrentrinkstube“ ein, ein Gesellschaftshaus. Das Gebäude wurde im 16. Jahrhundert nochmals großzügig restauriert und umgebaut, wodurch der schöne Innenhof des Baus entstand.
Interessant und historisch bekannt ist das Gebäude vor allem wegen dem Gespräch zwischen dem Theologieprofessor Johannes Eck und Philipp Melanchthon, einem Reformanten, welches hier stattfand. In ihrer Diskussion versuchten sie eine Einigung zwischen den Katholiken und den Reformanten zu erzielen. Heutzutage findet man in dem Gebäude das Bayrische Verwaltungsgericht Regensburg.
Königliche Villa mit Villapark
Die königliche Villa ist im Osten der Altstadt zu finden und wurde im Auftrag von König Maximilian II. als seine Sommerresidenz von 1854 bis 1856 erbaut. Nach der Amtszeit des Königs ging die Villa in Staatsbesitz über und wurde unter anderem als Ort für Wohnungsbedürftige genutzt.
Heute aber findet man stattdessen den Sitz des Bayrischen Landesamt für Denkmalpflege hier vor. Neben der Villa entstand auch eine Parkanlage und östlich der Villa, auf dem Gelände der ehemaligen Ostenbastei wurde der Villapark, ein kleiner Landschaftspark, erschaffen.
Der Park eignet sich optimal, um dort ein gemütliches Picknick abzuhalten und ein paar ruhige Stunden zu verbringen oder wer zur richtigen Zeit im Jahr kommt, kann hier ein Konzert besuchen, wann immer diese stattfinden.
Sehenswürdigkeiten im Regensburger Umland
Neben der wunderschönen Altstadt Regensburg hat auch das Umland noch einige tolle Orte und Sehenswürdigkeiten zu bieten, die man nicht verpassen sollte bei einem Aufenthalt in der Stadt.
Walhalla
Knapp 10 Kilometer vor Regensburg kann man die Walhalla auf dem Bräuberg schon von weitem sehen. Erbaut wurde die Ruhm- und Ehreshalle auf Wunsch von König Ludwig I., der sich mit dem Bau verwirklichen wollte. Die Bauzeit betrug in etwa 12 Jahre und wurde im Jahr 1842 fertig gestellt.
In dieser Ruhmeshalle kann man viele bedeutende germanische Persönlichkeiten wiederfinden, wie zum Beispiel Heinrich Heine. Die Ehre in die Halle aufgenommen zu werden war jedoch nur wahrlich großen Berühmtheiten gestattet und dies auch erst 20 Jahre nach ihrem Tod. Wenn man die Walhalla heute besucht, findet man 130 Marmorbüsten und 65 Gedenktafeln vor, mit denen man einen Einblick in die deutsche und europäische Geschichte erhalten kann.
Befreiungshalle Kehlheim
Diese Gedenkstätte wurde in Anlehnung an den antiken und christlichen Baustil errichtet und von König Ludwig I. in Auftrag gegeben, um an die gewonnen Schlachten gegen Napoleon zu erinnern in den Befreiungskriegen.
Die Außenfassade ist geziert mit 18 Kolossalstatuen, die eine bildliche Darstellung der deutschen Völkerstämme sein sollen und auch an das Datum den 18.10.1813 erinnern soll, an dem die Truppen Napoleons geschlagen wurden. Im Inneren findet man 34 Siegesgöttinnen, die aus weißem Marmor bestehen und ihre Hände feierlich heben. Diese Statuen stützen 17 vergoldete Schilde, welche aus eingeschmolzenen Geschützen angefertigt worden sein sollen.
Weltenburger Kloster
Das Weltenburger Kloster ist eins der bekanntesten Kloster Deutschlands und Europas. Im Klosterinnenhof ist neben dem Gasthof die älteste Klosterbrauerei zu finden, die seit 1050 existiert. Das hier produzierte Bier kann man direkt im Biergarten des Klosters probieren und mit einer leckeren Speise genießen.
Es gibt verschieden Möglichkeiten, um zum Kloster zu gelangen. So kann man mit Auto oder Bus hinter dem Gebäude ankommen oder wer es bequem, aber trotzdem interessanter haben will, kann mit dem Schiff von Kehlheim aus bis ans Kloster ranfahren und passiert dabei den Donaudurchbruch, wo man von nahem die Felsen sehen kann und die eindrucksvolle Natur.
Für die aktiveren Menschen, die auch die Natur genießen wollen, gibt es auch die Möglichkeit über zwei Wanderwege zu Fuß zum Kloster zu gelangen. Dies ist über einen längeren Wanderweg der südlich der Donau verläuft, bei dem man direkt am Kloster landet möglich, oder über den Wanderweg der nördlich der Donau ist, welcher zwar kürzer ist, man aber die Donau mit Plätten oder der Seilfähre überqueren muss. Als Belohnung kann man es sich anschließend im Biergarten gemütlich machen mit Essen und Trinken.
König Otto Tropfsteinhöhle
Ebenfalls in Nähe Regensburgs zu finden ist die König Otto Tropfsteinhöhle, die eine der schönsten Schauhöhlen Deutschlands ist. Betretbar ist diese Höhle nur mit einer Führung und kann sogar teilweise von Menschen im Rollstuhl besichtigt werden. In der Höhle selbst kann man die beindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten betrachten, in denen man Märchenfiguren und anderes wiedererkennen kann. Zu weiteren Besonderheiten der Höhle zählt die Schatzkammer mit ihrem wassergefülltem Sinterbecken und die Adventshalle ist vor allem bei Familien eine Hauptattraktion.
Wer sich entscheidet an der Führung teilzunehmen sollte an festes Schuhwerk denken und gegebenenfalls eine Jacke oder Pullover einpacken, da es in der Höhle in etwa 8 Grad kalt ist.